Bis dahin aber wuchs die kleine Magdalena bei Pflegeeltern in Burg Lengenfeld auf.
Sie erinnert sich, dass sie auf einer Treppe saß und mit den Sonnenstrahlen spielte,
weil sie kein Spielzeug hatte. Ihre Pflegeeltern ließen sie nicht nur verwahrlosen, sie
flößten ihr sogar Bier ein, damit sie im Wirtshaus für die Herumsitzenden lustig
tanzte. Unterernährt und mit Krätze auf dem Kopf wurde sie mit drei Jahren dann
endlich nach Hause geholt. Ab diesem Zeitpunkt wuchs sie mit ihrer jüngeren
Schwester Gudrun in einer liebevollen, von Musik erfüllten Welt auf. Ihre ersten
Lebensjahre haben jedoch ihren Sinn für das „Sprechen der Mauern“, für das nicht
Ausgesprochene in den Menschen geschärft und ihre innere Bildwelt zum
Gegenstand ihres Denkens und Arbeitens gemacht.
Nach dem Abitur bei den Englischen Fräulein in München-Nymphenburg nahm sie ihr Studium an der Kunstakademie München auf. Der Spätexpressionist Professor Xaver Fuhr war von der Kraft ihrer Arbeiten so begeistert, dass er sie als einzige Frau in seine Klasse aufnahm, - was damals einiges Aufsehen erregte, weil Fuhr ansonsten eine rückwärtsgewandte, patriarchalische Sicht auf „Frauen in der Kunst“ vertrat.
Magdalena Aufhauser heiratete Helmut F Roehrig, der sie bei der Ausübung ihrer Kunst stark und kontinuierlich unterstützte. Sie bekam mit Helmut Roehrig (1934 – 2015) zwei Töchter, Leonore und Nina. Ihre Tochter Leonore starb 1992 in München. 2010 zogen Magdalena Aufhauser und Helmut Roehrig nach Berlin. Ihre Arbeit als Malerin setzte sie während all dieser Jahre ungebrochen fort. Erst durch einen Schlaganfall im Dezember 2014 wurde ihr künstlerisches Schaffen jäh beendet. Magdalena Aufhauser lebt derzeit in Berlin.