Biographie

Magdalena Aufhausers Leben ist von einem dramatischen Lebensanfang geprägt: 1935 kam sie als Kind der Opernsängerin Kunigunde Krauss (Sopran) und des Opernsängers Carl Aufhauser (Bariton) zur Welt. Der Geburtsort Straubing ist eigentlich eher zufällig: Die Eltern befanden sich hier gerade auf Konzert-Tournee. Aus Sorge, dem Kind keinen ausreichenden Schutz bieten zu können, ließen sie die kleine Magdalena erst einmal bei Pflegeeltern zurück. Beide, Mutter und Vater hatten gerade eine erste, unglückliche Ehe hinter sich und sahen sich zur Zeit von Magdalenas Geburt (am Beginn der Nazizeit, welche die heile Familie propagierte) heftiger gesellschaftlicher Missachtung und sogar Verfolgung ausgesetzt: Der Vater, Carl Aufhauser wurde von seiner Exfrau als Gegner der Nationalsozialisten und Ehebrecher angezeigt und in das Konzentrationslager Dachau gebracht. Aus dem Plan, die kleine Magdalena nach Hause zu holen, sobald ein sicheres Heim vorhanden sei, wurde erst etwas, als die Familie 1938 in Bayreuth glücklich wieder zusammenkam:

Wie durch ein Wunder wurde Carl Aufhauser Dank unablässiger Bittstellergesuche von Magdalenas Mutter Kunigunde aus dem KZ entlassen. (Dass Magdalenas Vater das KZ überlebte, war einem von der Lagerleitung veranstalteten „Künstlerabend“ geschuldet, nach welchem er aus dem Steinbruch in die Küche versetzt wurde.)

Bis dahin aber wuchs die kleine Magdalena bei Pflegeeltern in Burg Lengenfeld auf. Sie erinnert sich, dass sie auf einer Treppe saß und mit den Sonnenstrahlen spielte, weil sie kein Spielzeug hatte. Ihre Pflegeeltern ließen sie nicht nur verwahrlosen, sie flößten ihr sogar Bier ein, damit sie im Wirtshaus für die Herumsitzenden lustig tanzte. Unterernährt und mit Krätze auf dem Kopf wurde sie mit drei Jahren dann endlich nach Hause geholt. Ab diesem Zeitpunkt wuchs sie mit ihrer jüngeren Schwester Gudrun in einer liebevollen, von Musik erfüllten Welt auf. Ihre ersten Lebensjahre haben jedoch ihren Sinn für das „Sprechen der Mauern“, für das nicht Ausgesprochene in den Menschen geschärft und ihre innere Bildwelt zum Gegenstand ihres Denkens und Arbeitens gemacht.

Nach dem Abitur bei den Englischen Fräulein in München-Nymphenburg nahm sie ihr Studium an der Kunstakademie München auf. Der Spätexpressionist Professor Xaver Fuhr war von der Kraft ihrer Arbeiten so begeistert, dass er sie als einzige Frau in seine Klasse aufnahm, - was damals einiges Aufsehen erregte, weil Fuhr ansonsten eine rückwärtsgewandte, patriarchalische Sicht auf „Frauen in der Kunst“ vertrat.

Magdalena Aufhauser heiratete Helmut F Roehrig, der sie bei der Ausübung ihrer Kunst stark und kontinuierlich unterstützte. Sie bekam mit Helmut Roehrig (1934 – 2015) zwei Töchter, Leonore und Nina. Ihre Tochter Leonore starb 1992 in München. 2010 zogen Magdalena Aufhauser und Helmut Roehrig nach Berlin. Ihre Arbeit als Malerin setzte sie während all dieser Jahre ungebrochen fort. Erst durch einen Schlaganfall im Dezember 2014 wurde ihr künstlerisches Schaffen jäh beendet. Magdalena Aufhauser lebt derzeit in Berlin.